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I Woche im Jahreskreis – Dienstag

Ein neues Wort und ein neues Leben

Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.  Mk 1,21-28

Heute zeigt uns das Evangelium von Markus Jesus, der in der Synagoge von Kafarnaum lehrt. Er offenbart den Gegenstand des Themas nicht, sondern er sagt uns, dass es sich um „eine ganz neue Lehre“ handelt, die mit Autorität verkündigt wird, und er zeigt uns ihre Wirkungen: Bewunderung und Erstaunen bei den Anwesenden, und die Macht, das Böse auszumerzen, wo es einnistet. Es ist die Macht des Wortes Gottes, das heute wie damals die Hindernisse, die uns im „Ägypten“ unserer Gleichgültigkeit aufhalten, und unsere Trägheit schlägt und uns aufstehen lässt, um eine Auswanderung von uns selbst zum Folgen von Jesus zu starten. Es ist die Befreiung von einem seit Jahrtausenden eingewurzelten gesellschaftlichen Übel, das sich in Begierde, in Egoismus, in der stetige Suche nach dem höchsten Gewinn und im Sinn für Herrschaft äußert. In diesem „Ägypten“, wo die Menschen immer Sklaven gewesen sind, werden die Seelenkranken, die kein reifes Verhältnis mit einer so schwierigen Gesellschaft bauen können, schließlich noch zerrissener.

Monsignor Pezzoni, Propst in Varese, sagte, indem er sich an die Jahre erinnerte, wenn er sich seinen lieben „Verrückten“ gewidmet hatte: „Es gibt keinen ärmeren Armen als denen, der seines Gedankens auch nicht Herr ist“. Es ist die Sünde der Welt, die sich an den Schwächsten auslässt. Sie wird stetig vom Menschen, der immer bereit ist, dem Teufel Rechte zu gewähren, ernährt. Es ist der in Gesellschaft eingewurzelte Geist des Bösen, der nichts mit dem freien und befreienden Wort Gottes gemeinsam hat, mit dem kein Kompromiss möglich ist. Dieser Zustand findet seinen ganzen Ausdruck mit dem Schrei dieses Besessenen: „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes“. Aber Jesus, indem er sich direkt an den unreinen Geist, der jenen Mann Sklaven macht, wendet, befehlt ihm: „Schweig und verlass ihn!“. Das ist das Befreiungsverfahren des Menschen, das vom Wort Gottes ausgeht. Dieses Wort ist immer fähig, vom Bösen zu befreien und fortzufahren. Es entsteht dann ein Lebensplan für uns auch, um den Kampf gegen die Sklaverei des Menschen seitens Gottes zu kämpfen: ein freies Wort, das die Freiheit des Evangeliums spiegelt und von einer freie Lebensart bestätigt wird. Ein freies Wort und ein freies Leben sind die echten Art und Weise, um das gesellschaftliche Übel an der Wurzel anzugreifen.

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