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XIV Woche im Jahreskreis – Dienstag

Die Ernte ist groß 

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Mt 9,35-38

Jedesmal wenn während der heiligen Messe es uns passiert, dass wir eine Homilie über diese Stelle des Evangeliums hören, endet der Priester, indem er den Gläubigen fragt, für die Priesterberufungen zu beten; und auch wir haben oft für diesen Willen gebeten. Es ist wahr, dass die Ernte groß ist und die Arbeiter wenig sind, aber es scheint uns zu leicht zu verstehen, dass Jesus sich nur auf die Priester bezog, als er dazu ermahnte, den Vater dazu zu bitten, dass er mehrere Arbeiter sendet, um für seine Ernte zu arbeiten. Im Weingarten des Herrn braucht man alle: Es ist wichtig, dass die Arbeiter gut arbeiten, was auch ihre Tätigkeit ist. Mit anderen Worten, braucht man Heilige. Die Heiligen sind die Arbeiter, die am besten arbeiten.

Die Kirche und die Gesellschaft brauchen Heilige: Heilige Priester, heilige Ehepaare und Familien, heilige Politiker und Verwalter, heilige Unternehmer und Arbeiter, heilige Lehrer, heilige Künstler und Sportler. Was auch unsere Rolle in der Kirche, in der Familie und in der Gesellschaft ist, sind wir gute Arbeiter, wenn wir heilig wirken, sonst laufen wir die Gefahr, die von den anderen gemachte gute Arbeit sogar zu zerstören. Wir fragen uns dann: Wer sind die Heilige? Was bedeutet es, heilig zu wirken? Wie die Liebe, ist es auch die Heiligkeit schwierig zu erklären, aber wenn wir sie sehen, erkennen wir sie sofort. Trotzdem gibt uns Heiliger Paulus eine erste Antwort darauf in seinem Brief an die Korinther, wenn er über den Körper und die Glieder spricht: „Auch der Körper besteht aus vielen verschiedenen Teilen, nicht nur aus einem. […] Gott hat unseren Körper mit vielen Gliedern und Organen geschaffen, und jedem Körperteil seinen Platz gegeben, wie er es wollte. […] Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Und der Kopf kann nicht zum Fuß sagen: Ich brauche dich nicht. […] So bildet ihr gemeinsam den Leib Christi, und jeder Einzelne gehört als ein Teil dazu“ (1Kor 12, 14-27).

Heiliger Paulus sagt, jeder muss im Dienst der anderen wirken, wie jeder Körperteil tut. Der Dienstgeist ist ein klares Zeichen von Heiligkeit. Aber die wahrste Antwort wird von Paulus gegeben, wenn er erklärt, dass die Art, im Dienst der anderen zu wirken, nach Nächstenliebe sein muss: „Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht“ (1Kor 13, 4-7). Das ist echte Heiligkeit.

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