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XXVI Woche im Jahreskreis – Mittwoch

Die drei zur Mission Abgelehnten

Es geschah aber, als sie ihre Reise fortsetzten, da sprach einer auf dem Weg zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann. Er sagte aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen! Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes! Lk 9,57-62

Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem und die Reise wird mehr als zwei Monate dauern. Aus den Leuten, die ihm am See Genezareth in der ersten Phase seiner Mission gefolgt haben, bleiben die Apostel und wenige andere Jünger mit ihm. Andere Leute, andere Begegnungen und vor allem das Kreuz auf dem Golgota warten auf ihn. Auf diesem Hintergrund und mit solchen Perspektiven wird Jesus von drei Menschen genähert, die von gutem Willen belebt sind, die aber keine Voraussetzungen haben, um den Meister in jener abenteuerlichen Reise zu begleiten. Damals wie heute befragt das Leben der Mission die Verfügbarkeit, das eigene ganze Leben zu geben, und das kann nur unter drei Bedingungen geschehen: Einer klaren Berufung, einer entscheidenden Abkehr von der Vergangenheit, einem entschlossenen Willen von Beharrlichkeit, mit aller Gewalt auf den Grund zu gehen. Keine emotionale Selbstkandidatur und keine äußeren, noch nicht familiären Anstöße werden angenommen. Es heißt, Missionar zu sein, mit den Füßen auf der Straße und mit zum Ziel gewandtem Herzen zu gehen. Der erste, der sich an Jesus vorstellt, ist ein Selbstkandidat, der den Reiz jenes Abenteuers gefühlt hat. Er nimmt die Initiative in die Hand und stellt sich vor. Die ungesagte Antwort Jesu könnte so lauten: „Weißt du genau, was es bedeutet, mir zu folgen?“. Es bedeutet, auf die Erde als Ort der Ruhe und der Sicherheit zu verzichten, um sie nur den Ort des Wegs zu halten: einem zu folgen, der am Abend nicht weiß, wo den Kopf zu legen, ist es möglich, nur wenn einer berufen wird. Der zweite wird eingeladen: „Folge mir nach“. Er kann aber nicht entschieden mit der Vergangenheit ein Ende machen, als ein Zeichen, dass er die neue Dimension des Lebens angenommen hat, die ihm angeboten wird. Es bedeutet, Jesus zu folgen, alles neu anzupassen, einschließlich den Kult des Todes, der nach der Dynamik des Reichs von der Eingliederung in die Gemeinschaft der Heiligen ersetzt wird. Wir wissen nicht, ob der dritte ein Berufener oder ein Selbstkandidat ist, aber er zögert wegen des Respekts der menschlichen Konventionen: „Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen“. Aber Jesus spricht zu ihm: „Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes“. Es ist nicht möglich, Jesus auf einem neuem Weg mit altem Verhalten zu folgen: „Man füllt nicht neuen Wein in alte Schläuche“ (Mt 9, 17). Das Evangelium von heute muss Gianluca über seine Berufung nachdenken lassen.

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