DEFL037

8 Januar

Unsere Brotleibe und unsere Fische 

Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben? Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras setzen. Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten. Mk 6,34-44

Die Weihnachtsfeiertage sind zum Ende, und wir nehmen unsere gewöhnlichen Tätigkeiten wieder auf. Die großen Ereignisse, die wir gerade gefeiert haben, sind vom „Ja“ Mariä, von ihrer Antwort dem Erzengel Gabriel, ausgegangen, womit sie Gottes Plan für sie selbst geheiratet hat, ohne Bedingungen zu stellen. Wenn wir an die kleinen Anfragen, die der Herr uns jeden Tag stellt, und die kleinen Antworte von Treue, die wir zu geben berufen werden, denken, werden wir bewusst, dass wir in einer ganz verschiedenen geistlichen Dimension als Maria leben. Wir können nur die Große ihres „Ja“ bewundern und sie danach fragen, dass auch auf uns ein Strahl ihrer himmlischen Bereitschaft, den Willen des Herrn in unserem Leben zu empfangen, sich heften könne.

Wir sind näher der Dimension jener Jünger, die heute allen zur Verfügung ihre fünf Brote und zwei Fische stellen. Sie sind einfach Menschen guten Willens, wie – ich glaube – wir auch sind. Aber der Herr hat auch in diesem Fall ein großes Wunder aus ihrem kleinen „Ja“ voller Bereitschaft gewirkt: Sie haben alles angeboten, was sie hatten. Der Herr benutzt immer unsere „Ja“, um große Tatsachen zu tun. Lass uns dann eine Verpflichtung heute nehmen: Jedesmal wenn wir eine kleine oder große Lebenswahl treffen, befragen wir uns, wenn wir dem Herrn Raum gemacht haben, um „da zu sein“, um uns zu erleuchten, um durch uns und in uns zu verwirklichen. Wenn wir der Meinung sind, dass er überhaupt nicht anwesend ist, um etwas Großes in unserem kleinen Alltag zu wirken, haben wir vielleicht unsere Brote und unsere Fische zu fest an uns gedrückt.

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