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XII Woche im Jahreskreis – Freitag

Den Glauben verjüngen 

Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen. Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein. Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein. Mt 8,1-4

Es war im jüdischen Gesetz geschrieben: „Wer an einer ansteckenden Hautkrankheit leidet, soll seine Kleider zerreißen und sein Haar offen hängen lassen. Er soll seinen Bart bedecken und ‚Unrein! Unrein!‘ rufen. Solange die Krankheit anhält, ist er unrein. Als unreiner muss er abgesondert leben und außerhalb des Lagers wohnen“ (Lev 13, 45-46). Jesus empört sich über dieses Gesetz, das den Geist des Himmelreichs nicht spiegelt, und gegen die Verordnung des Gesetz berührt er den Aussätzigen und heilt ihn. So wird jener Mann, der Unrein und von der Gesellschaft ausgeschlossen war, rein und er wird dem Priestern als „ein Beweis für sie“ geschickt.

Die Heilung eines Aussätzigen sollte tatsächlich offiziell von den Priestern anerkannt werden, damit er konnte in die bürgerliche und religiöse Gemeinschaft wieder eingeführt zu werden. Mit Jesus ist die Lage umgefallen: Die Kirche kann nicht diejenigen entfernen, die vom Aussatz der Sünde betroffen sind. Sie ist, und wird immer sein, eine Mischung von gutem Weizen und Zwietracht, Heiligkeit und Sünde. Manchmal passiert es aber, dass nicht nur die Sünder aber auch die Neubekehrten mit Gleichgültigkeit und Verdacht behandelt werden. Ich erinnere mich an eine Frau, die vor einigen Jahren aus Neugier nach Medjugorje gegangen und mit dem Glauben zurückgekehrt war. Während sie die Wunder, die ihr passiert waren, erzählte, fügte sie ein wenig traurig hinzu, dass in seiner Gemeinde seine Bekehrung mit Gleichgültigkeit empfangen wurde und dass sie die Begeisterung, die sie selbst fühlte, nicht hervorgerufen hatte. Es ist ein Ärgernis, mit gleichgültigem Verhalten den Glauben der Neubekehrten des Evangeliums abkühlen zu lassen. Gib uns, Herr, die Gnade, an die Freude deren, die vom Herrn berührt worden ist, teilzunehmen, damit vor diesen Beweisen wir auch unseren Glauben verjüngen können.

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