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XXIV Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Die innere Genesung 

Es bat ihn aber einer der Pharisäer, bei ihm zu essen. […] Und siehe, eine Frau […] brachte […] ein Glas mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl. Als aber das der Pharisäer sah, […] sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er’s beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und er wandte sich zu der Frau […] Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt? Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden! Lk 7,36-50

„Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!“: das ist der Schluss der Stelle des Evangeliums von heute und aller Wunder, die Jesus in den drei Jahren seines offenbaren Leben getan hat. Ihm ist das Heil eine globale Genesung: Des Körpers, des Herzens, der Gedanken und des Geists eines Menschen. Bei vielen von Jesus getanen Wundern erfüllen sich diese Genesungen gleichzeitig, wie bei dem geborenen Blinden; manchmal, wie im Fall der Prostituierten von heute, gibt es keine Genesung des Körper, denn sie ist nicht notwendig. Man kann dagegen sagen, dass die Heilung des Geists, des Herzens und der Gedanken immer gleichzeitig sind, während die Heilung des Körpers auch nicht da sein kann. In diesem Fall ist es eine innere Genesung, die man heute am meisten braucht, denn die Krankheit der Seele ist heute am breitesten. Bei die Heilung der Prostituierten scheint es, dass die Frau alles macht und Jesus nur das bestätigt, was sie schon getan hat. Tatsächlich macht die Frau viel, aber nicht alles, denn sie bekommt die Vollständigkeit der Genesung von Jesus, wenn er sagt: „Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!“ Wenn Jesus diesen Satz sagt, verwirklichen sich das „Heil“ und der „Friede“ des Herzens und der Gedanken, denn es ist ein Befehl, wie in der Auferstehung Lazarus er gesagt hat: „Lazarus, komm heraus!“. Es ist Gottes Gnade, wie die Frau des Evangeliums von heute das Bewusstsein der eigenen Sünde zu haben. Wenn der Priester uns sagt: „Ich erteile dir die Absolution von deinen Sünden, geh in Frieden hin!“, ist es Jesus, der so spricht, und in diesem Moment werden wir geheilt. Gib uns, Herr, die Demut und den Glauben, häufig das Sakrament der Beichte zu empfangen.

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