XX Woche im Jahreskreis – Montag
Der Reichtum behindert die Folge
Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Er antwortete: […] Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote! Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch? Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Mt 19,16-22
„Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen, dann komm und folge mir nach!“. Wenn wir über diesen Vers des Evangeliums nachgedacht haben, haben wir uns viele Jahre gefragt, wie es möglich ist, alles zu verkaufen und den Armen den Ertrag zu geben, wenn man eine Familie und Kinder hat, zu erziehen und ins Leben zu führen. Und wer sind diese Armen, haben wir uns noch gefragt: Jene, die am Morgen wir vom Zug im Bahnhof Saronno mit der Zigarette im Mund aussteigen sehen, und die später sich in der Stadt verstreuen, um Almosen zu bitten? Die Ermahnung Jesu ist trotzdem wahr! Die Stelle des Evangelium von heute stellt uns die Armut vor nicht als Frucht der Askese, aber als eine notwendige Voraussetzung, um wirklich dem Herrn zu folgen. Mir fallen die Worte von Paulus ein: „Doch war mir damals ein Gewinn war, das hebe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat“ (Phil 3, 7-9). Mir fällt auch die Armut von Franz von Assisi ein, dem das Leben wie die Vögel im Himmel und die Lilien auf dem Feld erlaubte, mit dem Herrn und der ganzen Schöpfung, mit der er sich perfekt harmonisch fühlte, auf eine neue und einmalige Weise zu kommunizieren. Es scheint, aber, das die absolute Armut nur den Brüdern und Nonnen möglich ist. Wie kann eine Familie mit ihren Bedürfnissen und Bedingungen erfahren, dass die Erkenntnis Christi Jesu alles übertrifft (wie Paulus sagt)? Gibt es andere Weisen, sie zu erreichen, oder ist denen, die wie uns gewählt haben, ein Familienleben zu leben, nur eine unvollkommene Kenntnis des Herrn erlaubt? Wir fühlen, dass wir noch über diese Seite des Evangeliums nachdenken müssen, und vielleicht werden unsere Tage vorbei sein, wenn wir noch darüber denken. Trotzdem es scheint uns, dass man nach der möglichen Vollkommenheit für die Familien in Richtung der Einfachheit der Lebensweise und des Empfangs des Armen streben soll. Das konkrete Gesicht des Glaubens nimmt Gestalt in dieser Richtung für diejenigen an, die das Familienleben gewählt haben; aber es ist ein langer Weg, wie Paulus sagt: „Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin“ (Phil 3, 12).