DEFL209

XIV Woche im Jahreskreis – Montag

Der Glaube von Jaïrus und der blutenden Frau

Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. Mt 9,18-26

Der Text stellt uns zwei Wunder dar, davon eines sich ins andere wie ein Edelstein einfügt. Die Szene ist von der Figur Jesu, der sich mit seiner Ruhe und die Sicherheit, durch die er handelt, durchsetzt, und dem Glauben von Jaïrus und der blutenden Frau dominiert. Ruhe, Sicherheit und Glaube, die sich dem chaotischen Zusammenrücken der Menge um das Wunder dieser Frau und dem Getümmel und der Unruhe der Leute im Wunder der Tochter von Jaïrus gegensätzlich sind. Der Glaube schafft nie Chaos, Weinen und Verzweiflung, sondern Treue, Optimismus und Hoffnung, auch wenn der Tod da ist. Die Rückkehr zum Leben der blutenden Frau und der Tochter von Jaïrus wird dadurch möglich, dass sie von der Person Jesu berührt werden. Auch heute, in der Zeit der Kirche, laufen wir die Gefahr, um den Herrn sich zusammenzudrängen, ohne ihn zu berühren oder ohne von ihm so berührt zu werden, dass das Leben sich verändert. Das ist der Unterschied zwischen dem theologischen Glauben, den wir alle mit der Taufe bekommen haben, und dem charismatischen Glauben, der die Berge bewegt. Das ist der Glaube, der das Leben verändert, der das Unmögliches möglich macht, der der Vorsehung erlaubt, reichlich zu fließen, der von Jesus Gnaden und Wunder abringt, wie Maria bei der Hochzeit in Kana getan hat. Es ist klar, dass dieser Glaube eine Gabe ist, aber er ist eine Gabe, nach der man immer durch das Gebet fragen muss und die im Leben gesucht werden muss, wie jene Figur des Evangeliums, der Edelsteine sucht, bis er einen echt einzelnen findet, und dann verlässt er alle anderen. Eine Art, um diese Suche zu starten, ist, unsere Vergangenheit zu sondieren, um die Gelegenheiten und die Momente zu finden, in denen der Herr uns von Gefahren gerettet hat, unsere Tätigkeiten gesegnet hat oder durch seine Vorsehung erreicht hat. Wir brauchen nur, zu beten und zu erinnern, zu erinnern und zu loben, um eine Lebens-, Gedankens- und Glaubensart, die uns neue Horizonte öffnet. Und dadurch können wir wie Jaïrus und die blutende Frau den Herrn berühren und von unsere Ungläubigkeit gerettet werden.

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