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XI Woche im Jahreskreis – Freitag

Eine notwendige Überlegung                     

Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein! Mt 6,19-23

2003 war ich in Nairobi, in Kenia. Ich habe schon die Gelegenheit zu sagen gehabt, dass sie die Stadt ist, die am besten die Dramatik der heutigen Lage in Afrika spiegelt. In Nairobi lebt eine sehr enge Zahl von sehr reichen Menschen, die in von hohen Mauern umgegebenen und von Hundemeuten der wütendsten Hunde geschützten Häusern wohnen, um sich der Aggressivität der vielen Armen zu erwehren, die ihren Zustand nicht mehr akzeptieren. Auch ich wurde auf der Straße von einer Bande Jungen angegriffen, die mir vom Hals das goldene Kreuz, das Oma Rita mir geschenkt hatte, bevor sie starb, entrissen. Im ersten Teil des Evangeliums von heute werden wir danach gefragt, über alles, was wir besitzen, nachzudenken, und uns wird es empfohlen, das klug zu investieren. Da im Ewigkeit es keine Geldwechslersbüros gibt, wo man das auf der Erde angehäufte Geld wechseln kann, empfehlt uns der Herr zu beginnen, in die Bank des Himmels die Reichtümer, die wir besitzen, zu transferieren. Im Kapitel 25 seines Evangeliums schlägt uns Matthäus, der vor seiner Bekehrung viele Reichtümer hatte, wie das zu tun: „Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken. Ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet“. „Herr, wann haben wir dir jemals das getan?“ werden wir sagen. „Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan“ (Mt 25, 35-40) wird der Herr antworten. Ich glaube, dass es über die Radikalität dieses Vorschlags wenig hinzuzufügen gibt, sondern viel zu überlegen. Im zweiten Teil der Stelle, fragt uns der Herr danach, Licht in unser Herz zu bringen, wo die Gedanken, die Gefühle, die Ambitionen, die Pläne und die Träume in den verstecktsten Winkeln wohnen. Er fragt uns mit anderen Worten, das Wesen unseres Daseins herauszuziehen und es im Licht der Lampe unserer Augen zu bringen, um zu prüfen, wenn es genau der Investition in der himmlischen Bank, worüber er früher gesprochen hat, entspricht. Jene Lampe ist unser Glaube, der braucht, durch das Öl unseres täglichen Gebets gespeist zu werden, um Licht zu machen.

Gib uns, Herr, die inneren Stille und Freiheit, um über die Wahrheiten des Evangeliums von heute nachzudenken.

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