DEFL231

XVII Woche im Jahreskreis – Mittwoch

Das Gebet verändert uns 

Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand [und] wusste […], dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte. Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen. […] Mose redete mit ihnen. […] Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier. Wenn Mose zum Herrn hineinging, […] nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war. Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht […]. Ex 34,29-35

Im Genesis ist es geschrieben: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild“ (Gen 1, 27). Das im Menschen gedruckte Bild Gottes zieht alle Aspekte seines Lebens hinein: Gedanken, Gefühle, Taten, Worte und sein Gesicht. Es ist kein festes und unveränderliches Bild wie jenes, das ein Maler dem Porträt eines Menschen gibt. Es ist ein lebendes Bild, eine Sorte geistliche Farbe, die das Erwachen oder das Einschlafen der göttliche Aspekte so erlauben, wie der Mensch sich der Anwesenheit Gottes exponiert. Die höchste Aussetzung hat man während des Gebets: In jenem Moment werden die Gedanken, die Gefühle, die Taten, die Worte und infolgedessen das Gesicht des Menschen Gott näher, und sie geben sein Bild wieder, auch wenn es von der Sünde ein wenig verformt ist. Je mehr der Mensch sich zu Gott exponiert, desto mehr seine geistliche Farbe ihm erlaubt, Gott ähnlich zu sein. Deswegen „strahlte die Haut [Moses] Gesichtes Licht aus“, als er aus dem Berg Sinai herunterging. Mose war ein Mann großes Betens und seine Geistlichkeit hatte sich im Laufe der Zeit verfeinert. Wir können uns so kaum die Helligkeit seines Gesicht vorstellen, als er aus dem Berg herunterstieg, um zum Lager des Israeliten zurückzukehren. Da sie abwärts geblieben waren, mit einander zu streiten und den goldene Kalb zu machen, „fürchteten sie sich, in seine Nähe zu kommen“, als sie sahen, dass „die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte“. Mose fühlte den Auftrag, sein Volk im Glauben zu erziehen, aber stufenweise, um es nicht durch solche Verschiedenheit zu empören. Nachdem er mit dem Herr gesprochen hatte, „legte er [so] über sein Gesicht einen Schleier. Wenn Mose zum Herrn hineinging, […] nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam“. Ich bin der Meinung, wir müssen uns so nach unserem Morgengebet verhalten: Wir müssen uns einen Schleier über unser Gesicht legen, damit das bekommene Licht die Leute, denen wir während des Tags begegnen, leicht erleuchtet, indem es durch Taten und Worte durchsickert. Wir können uns vorstellen, wie hell das Gesicht Jesu war, als er sich auf dem Berg Tabor mit seiner geistlichen Farbe als sündenloser Sohn Gottes verklärte.

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