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V Woche der Fastenzeit – Freitag

Ihr werdet Götter sein

Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? …. Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Joh 10,31-38

„Homo homini lupus – der Mensch ist ein Wolf zum Menschen“: Das ist die philosophische Synthese von Thomas Hobbes, dem Vater der englischen politischen Lehre der modernen Zeit. „Homo homini deus – der Mensch ist ein Gott zum Menschen“: Das kann die Synthese der sozialen christlichen Lehre. Der Wolfmensch lebt in einem Rudel, um stärker zu sein, um zu jagen und überfallen. Der Gottmensch lebt in Gemeinschaft mit allen und gibt sich selbst den anderen, aber sein Schicksal ist, allein zu sein, wie Jesus immer (auch mitten in der Menge) war. „Ihr seid Götter“ ist im jüdischen Gesetz geschrieben und Jesus erinnert heute daran jedem Rudel Wölfe, die ihn von jeden Seiten überfallen, um ihn zu steinigen und zu toten. Aber was bedeutet „Ihr seid Götter?“. Dieser Frage gibt es nur eine Antwort in der Bibel: „Götter“ werden heißt, Diener zu werden. Das Attribut „Diener“ ist das größte in der Heilsgeschichte nach dem Attribut „Sohn Gottes“, und es ist so, dass die zwei Worte sich in Jesus berühren: Er ist der „Diener von Jahve“ und der „Sohn Gottes“. Das Wort „Diener“ hat sich in der Heilsgeschichte entwickelt und hat einen immer breiteren Sinn angenommen: Abram war ein einsamer Diener im Dienst vom Heilsplan Gottes; Mose ist Diener des Volkes Israel geworden, um Diener desselben Plan zu sein. Für Jesus bedeutete, Diener von Jahve zu sein, am Kreuz zum Heil jedes Menschen jedes Volks in jeder Zeit sterben zu gehen. Bei unserer Gesellschaft hat das Wort „Diener“ heute einen negativen Sinn, es lässt an einen Menschen ohne Willen und ohne Lebensplan denken. Es ist fast ein Synonym für „Sklave“. Für den Christen hat stattdessen das Wort „Diener“ ein sehr hohen Sinn: Es setzt die Anerkennung der Herrschaft von Jesus über unserem Leben und die Existenz eines Plans, der der Herr für uns vorbereitet hat, voraus. Ein Plan, der uns erlaubt, am besten die Talente, die wir bekommen haben, Früchte bringen zu lassen. Für jeden Christen ist das wort „Diener“ Synonym für diejenigen, die den Traum Gottes für sie zu verwirklichen.

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