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XXX Woche im Jahreskreis – Montag

Das Fest des siebten Tags 

Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte. Lk 13,10-17

Noch einmal ermahnt uns die Liturgie, über den Sabbat nachzudenken, denn er wurde für den Menschen gemacht, und nicht der Mensch für den Sabbat. Das bedeutet, dass wir brauchen ihn. Aber wir sind keine Juden, sondern Christen, und feiern den Sonntag, den Tag der Auferstehung des Herrn, in dem es uns schon als Kinder gelehrt worden ist, dass man sich ausruhen soll. Das ist die Ruhe des Wochenendes, deren Anfang älter als der Feiertag ist: er liegt sogar am Anfang des Buchs Genesis zurück, wo man über die Ruhe Gottes am siebten Tag, am Ende der Schöpfung der Welt, spricht. Als ein Feiertag ist der Sonntag so der heiligen Zeit Gottes, in der die weltliche Zeit der Woche aufhört und sich mit jener ursprünglichen Ruhe am Anfang der Zeit verbindet. Der Sonntag gibt allen anderen Tagen einen Sinn und erfüllt sie; sie liefert das Nachfüllen für die künftigen Tage in einem dauernden Kreislauf, der das große Schlussfest vorwegnimmt, wenn am Ende unserer Tage wir zur Ewigkeit kommen. Das Buch Levitikus sagt: „Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist vollständiger Ruhetag, ein Tag heiliger Versammlung, an dem ihr keinerlei Arbeit verrichten dürft. Es ist ein Feiertag zur Ehre des Herrn überall, wo ihr wohn“ (Lev 23, 3). Nach der christlichen Tradition bedeutet das sich Ausruhen und das Feiern am Sonntag, an der Eucharistie teilzunehmen und „keinerlei“ zum Verdienst gewidmete „Arbeit“ zu tun, obwohl jemand so arbeiten muss, um das Feiern vorzubereiten. Die Kirche schließt im Sinn des Feierns auch jene Tätigkeiten ein, die, die Teilnahme an der Messe garantiert, der Ruhe und dem Feiern des Volks Gottes gerichtet sind: die Vorbereitung des Mittagessens, Schauspiele und Unterhaltungen. Hier wäre eine Überlegung über die an Gott angenehmen Unterhaltungen notwendig, aber es ist nicht wichtig, sie zu tun, denn wir wissen schon, was sie sind.

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