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IV  Woche der Fastenzeit – Samstag

Jesus ist der Herr

Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiäa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; …. Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Joh 7,40-51

Seit vielen Jahren passiert uns während des Morgengebets, daran nachzudenken, wer Jesus von Nazaret für uns ist: Es ist eine Frage, die seit zweitausend Jahren in der Geschichte gehört wird. Danach fragten sich die ersten Jünger und die Einwohner in Palästina; Pilatus hat sich danach gefragt, wenn er ihn vor ihm fand, um ihn zu beurteilen; der römische Zenturio hat sich unter dem Kreuz danach gefragt; Milliarden Personen, die im Laufe der Jahrhunderte von der Botschaft des Evangeliums erreicht worden sind, haben sich danach gefragt. Die Wahrheit ist eine, aber die Antworte sind immer persönlich: Wir haben auch verschiedene Antworte im Laufe der Jahre gegeben. Wenn sie noch ein Kind war, antwortete Maria Letizia einmal, dass Jesus für sie der dritte Elternteil war. Nach Jahren von Beten und gemeinsamem Weg und nachdem wir die Wunder in unserem Leben gesehen haben und mit unseren Händen die stetige Hilfe der Vorsehung, der uns einen nach dem anderen erreicht hat, berührt haben, ist die vollste Antwort, die wir an der Frage „Wer ist Jesus von Nazaret für euch?“ geben können, „Jesus ist der Herr!“. Das ist der Ausruf von Petrus am See Genezareth, wenn nach der Kreuzung Jesus er müde zum Fischen zurückgekehrt war. „Er ist der Herr!“ rief Petrus aus, sobald er ihn am Strand sah. Mit jenem Ausruf lebten seine schönsten Erinnerungen und die Hoffnung für ein neu freies und seliges Leben in ihm wieder auf. „Jesus ist der Herr!“ ist die stetige Verkündigung von Vater Tomaso Beck in seinen letzten Lebensjahren gewesen.

Einen Tag wurde er nach Australien gesandt, um einige Lehre bei der Gebetsgruppen und Gemeinschaften der Charismatischen Erneuerung zu halten. Ich begleitete ihn zum Flughafen und, in den folgenden Wochen, rief ich manchmal meinen Freund Brian Smith, Verantwortlichen der Erneuerung in Ozeanien, an, um mich nach der Resonanz seines Religionsunterrichts zu erkundigen. „Hier – sagte mir Brian – verstehen die Leute, dass Jesus der Herr ist“. Als Vater Tomaso zurückkehrte, ging ich zum Flughafen ihn empfangen und, während des Wegs nach Hause im Wagen, erzählte ich ihm „Wissen Sie, Vater Tomaso, unser Freund Brian hat gesagt, dass von deinem Religionsunterricht die Leute gelernt hat, dass Jesus der Herr ist“. „Dann haben sie alles verstanden!“ antwortete Vater Tomaso und lächelte froh.

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