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V Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Der Glaube verjagt die Dämonen

Jesus brach auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte. Mk 7,24-30

Am Ende der Stelle von heute sagt Jesu zu dieser Syrophönizierin: „Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen“. Das ist der einzige Exorzismus des Evangeliums, der nicht kraft der Macht Jesu, sondern kraft des Glaubens dieser Heidin geschieht. Man muss darüber tief nachdenken: Was für einen Glauben ist jener der Syrophönizierin, der die Macht hat, Dämonen von Menschen und Lagen zu entfernen, ohne dass das direkt von Jesus oder ein Jünger, der in seinem Namen wirkt, befohlen wird? Das ist der Glaube des Brots. In keiner anderen Stelle des Evangeliums ist es so klar wie in der Stelle von heute, dass der echte Glaube, der die Berge verschiebt, sich in der „Praxis des Brots“ verwirklicht. In einer vom Individualismus und vom Hedonismus beherrschten Welt wie unserer, oder zur Zeit Jesu, hat der Glaube, der sich zu Brot macht und den desselben Brot (beide konkret und geistlich) bedürftigen Bruder sättigt, eine Befreiungsmacht vom Bösen, die eine göttliche Natur hat. Die brüderliche Liebe und das Wort „Brot“, wenn es in der Gesellschaft losgemacht wird, sind schon tatsächlich ein Sieg über das Böse: Indem wir das „Brot der Kinder“ teilen, werden wir Brüder und der Gott wird Vater aller. Wir haben dieses Brot zu teilen, beide als konkrete Nahrung und als Wort Gottes, aber wir können den Menschen, die wir im Laufe des Tags begegnen, es nicht freigebig anbieten. Am Abend bleiben uns immer zwölf Kisten davon übrig, und wir werfen es weg, oder wir lassen es hart werden. Das Brot muss jeden Tag geteilt werden, damit wir es immer frisch essen. Der Herr gibt uns dieses Brot am Morgen, auf dem Teller und beim Beten. Gib uns, Herr, einen Geist aus Anteilname des konkreten Brots und deines Worts.

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