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I Woche im Advent – Freitag

Die ersten Melder des Evangeliums 

Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. Mt 9,27-31

Jesus hat die ersten Jünger gerufen, die drei Jahre mit ihm gelebt haben, seine Parabeln gehört haben, Wunder betrachtet haben und sein Lebensstil Tag für tag angeeignet haben. Es war ein Glaubens- und Konversionsweg, der langsam sie gebracht hat, Jesus von Nazaret als der von Israel erwartete Messias zu erkennen. Das war die Pädagogie Jesus ihnen gegenüber. Während die Jünger diesen langsamen Weg vollbringen, an dessen Ende sie den Auftrag bekommen werden, die Welt zu evangelisieren und die ersten Pfeiler der Kirche zu sein, gehen diese zwei Blinden im Evangelium von heute plötzlich von voller Blindheit der Augen und des Glauben zur Erleuchtung über die Herrschaft Jesus und sie werden die ersten Melder des Evangeliums. Vielleicht wissen sie kaum Abraham, Mose und das Alte Testament; sie wissen nur, dass früher sahen sie nicht und jetzt sehen sie. Das ist der ganze Inhalt ihrer evangelischen Meldung.

Warum begreifen die zwei Blinden blitzschnell die Wahrheit, die die Jünger dagegen so langsam erreichen? Es gibt eine einzelne Antwort: weil sie sich von Jesus berühren gelassen haben und geheilt worden sind. Diese Tatsache verbergt eine große Lehre für uns auch. Das Geheimnis unseres Glaubenswegs ist nicht nur eine langsame Vertiefung der Herrschaft Jesus, indem wir die Heilige Schrift nachdenken. Das gemeinsame Gebet in seinem Namen ist auch nicht genug. Sie sind wichtige Entwicklungsgelegenheiten, aber wir werden den echten Glaubenswechsel tun, wenn, unserer Unfähigkeit bewusst, die Wahrheit des Evangeliums zu vertiefen und einander zu lieben, wie er uns liebt, wir wie diese zwei Blinden ihn beten gehen, uns zu heilen. Auf einmal müssen wir auch schreien: „Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“, da wir nicht lieben können und wir das Evangelium nur mit dem Gedenk und nicht mit dem Herzen nachdenken. Dann wird der Herr persönlich uns ins Ohr zuflüstern: „Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?“. Wenn wir dann wie die zwei Blinden „Ja, Herr“ antworten, werden unsere Augen und unsere Ohre öffnen, wir werden wirklich die Schrift verstehen und wir werden glaubhafte Zeugen des Evangeliums werden.

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