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XXXIII Woche im Jahreskreis – Mittwoch

Wo die Talente zu handeln

[Jesus] sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen […]. Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. […] Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener […] zu sich rufen. […] Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist […]. Der König antwortete: […] Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? […] Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. Lk 19,12-24

Vor einigen Tagen haben wir vom Evangelium von Matthäus geleitet über die bekommene Talente nachgedacht: Heute sehen wir die Bereiche, wo sie gehandelt werden. Was auch unser Lebensplan ist, sind die von der Heiligen Schrift gezeigten Bereiche drei: Die Familie, die Natur und die Gesellschaft. Die zwei ersten finden wir im Alten Testament, der dritte wird fast in jeder Seite des Evangelium gezeigt. Wir finden den Bereich der Familia am Anfang der Genesis: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch“ (Gen 1, 27-28). Diese Verse der Genesis geben dem Mann und der Frau den Auftrag, eine Familie zu bilden, Kinder zu zeugen, sie im Leib, im Geist und Verstand wachsen zu helfen, bis sie erwachsen genug sind, damit sie die Erfüllung desselben Auftrags beginnen. Wenn jemand zum Priestertum oder zur Weihe berufen wird, wird die Familie eine Gemeinschaft, nimmt die Zeugung erzieherische und geistliche Aspekte, aber der Auftrag bleibt.

Den zweiten Bereich findet man auch in der Genesis: „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte“ (Gen 2, 15). Die Schöpfung, die der Herrn in unsere Hände gelegt hat, zu bebauen und zu hüten, bedeutet es, den schöpferischen Akt Gottes in der Natur fortzusetzen.

In diesen Versen sind der Respekt und die Pflege der Schöpfung und jedes Umweltthema mit einer christlichen Anschauung eingewurzelt. Man findet Hinweise auf den dritten Bereich, der aus dem Menschen und der Gesellschaft besteht, im ganzen Evangelium. Trotzdem findet man die Stelle, die ihn am besten zusammenfasst, in Matthäus, kurz nach dem Gleichnis der Talente: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“ (Mt 25, 35-36). Und noch: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habe ihr mir getan“ (Mt 25, 40). Jedes andere Wort wäre überflüssig.

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