DEFL334

XXXI Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Wenn die Kinder sich verlieren  

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt. Lk 15,2-10

Die Wortliturgie von heute ermahnt, über die Gleichnisse des verlorenen Schäfchens und der verlorenen Drachme. Zwei verschiedene Lagen, mit einem einzigen roten Faden: das, was uns lieb ist und sich verloren hat, wiederzufinden. Die Drachme ist nur eine Sache und kann nicht mit den anderen neun zurückkommen, wenn die Frau sie nicht sucht. Das Schäfchen ist ein wehrloses Tier und kaum könnte es von selbst zur Herde zurückkehren, nachdem es sich verloren hat, wenn der Hirte nicht es zu suchen geht. Dieselben Lagen erleben die Eltern, wenn ein Kind sich auf dem Markt verliert (wie die verlorene Drachme); oder, wenn das Kind älter ist, wenn es sich mit schlechten Cliquen verliert; sicher würde es nicht von selbst zurückkommen. Diese zwei Gelegenheit haben viele Familien erlebt, und in beiden Fällen muss man die Kinder suchen gehen. Wenn sie sich verlieren, wenn sie erwachsen sind, ist das Beten die konkreteste Hilfe, wie der Vater im Gleichnis des verlorenen Sohns tut (Lk 15, 11-32). Wir wissen gut diese Gelegenheiten, denn es ist auch uns passiert. Auf einmal sind Luis und Edgar weggegangen und haben ihre Herkunftsfamilie zusammen mit ihren Schwestern aus Peru wieder gegründet. Der Herr segnet und schützt sie! Marcos und Claudio, die in Brasil jahrelang in einem Anstalt wie „niño de rua“ (Straßenjungen) gelebt haben, haben als Erwachsene die Berufung des Wilden gefühlt und sind weggegangen, aber später bereuten sie und sind nach Hause zurückgekehrt. Das ist das Familienleben, die durch die Zeit mit seinen Kreuzen und Auferstehungen läuft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert