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1 November, Allerheiligen   

Die Heiligen und die Seligpreisungen 

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; / denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; / denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; /  denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; / denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; / denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; / denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; / denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.  Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.. Mt 5,1-12a

Heute feiern wir die Gemeinschaft der Heiligen; sie sind die, die schon ihre Existenz in der Zeit vollendet haben und jetzt in der Seligkeit des Paradieses leben. Das irdische Leben ist wie ein Stoppuhrlauf: Manche starten früher, andere später, aber alle kommen zum selben Ziel an. Auf einmal kommt der Lauf zu Ende, und mit ihm enden auch der Glaube und die Hoffnung. Die Liebe wird aber nicht enden; nach der Anschauung Gottes sublimiert sie sich, indem sie vom irdischen zum himmlischen Leben übergeht. Unsere Lieben, die uns hinterlassen haben, leben schon in dieser künftigen Dimension der Sicherheit und der Liebe, denen wir geweiht sind. Heiliger Paulus sagt: „Die Liebe hört niemals auf. […] Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin“ (1Kor 13, 8-12). Während wir mit diesem Lauf in der Zeit verpflichtet sind, lehrt uns Paulus, unsere Liebe zu verfeinern, um schon jetzt einen Teil der himmlischen Freude zu leben: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand“ (1Kor 13, 4-7). Oft haben wir uns gefragt, wie es möglich ist, auf dem von Paulus beschriebenen Weg der Liebe zu gehen. Er ist derselbe Weg der Seligpreisungen, von denen das Evangelium von heute redet. Wenn wir sie suchen, gehen wir zur Liebe: „Selig, die arm sind vor Gott […]. Selig die Trauernden […]. Selig, die keine Gewalt anwenden […]. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit […]. Selig die Barmherzigen […]. Selig, die ein reines Herz haben […]. Selig, die Frieden stiften […]. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden […]. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt“. Ich denke genau, dass unsere Lieben, die jetzt in der Ewigkeit leben, uns sagen würden, wenn sie uns eine Empfehlung geben könnten, um die Liebe zu leben: „Lebt die Seligpreisungen!“.

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